Gequatsche

Mein Leben ist zu kurz und die Buchhandlung zu voll.

Am Dienstag war ich beim Literaturbattle von Hugendubel und es war echt cool. Funktionieren tut dies folgendermaßen: Jeder sucht sich 5-6 Bücher aus und sucht sich dann eine Reihenfolge, aus in welcher man diese Pitchen möchte. Die andere Person macht dasselbe und man erstellt sozusagen sechs Runden. In den Runden hat man anschließend 60 Sekunden Zeit sein Buch vorzustellen und die Zuhörer neugierig darauf zu machen, dieses auch wirklich lesen zu wollen. Wenn beide ihr Buch vorgestellt haben, dann stimmt das Publikum ab, welches sie lieber lesen wollen. Dort gibt es dann die Möglichkeit entweder beide Bücher zu wählen, nur eines von beiden oder keines.

Es war meiner Meinung nach eine unglaublich tolle Idee und ihr fragt euch nun, sicher was das eigentlich mit meiner Überschrift zu tun hat. Bei dem Literaturbattle war Karla Paul von Buchkolumne anwesend und hat genau diesen Satz gesagt und der ist irgendwie vollkommen bei mir hängen geblieben. Die ganze Zeit über habe ich darüber nachgedacht, wie ich gerade lese und für mich einfach beschlossen etwas daran ändern zu wollen.

In den letzten Jahren habe ich tatsächlich jedes einzelne Buch durchgezogen, einfach auch weil ich die Zeit dazu hatte. Seit ich meine Ausbildung begonnen habe, und irgendwie auch davor schon, habe ich gemerkt, dass die Zeit irgendwie nun nicht mehr da ist. Viel zu oft habe ich in letzter Zeit Bücher begonnen, auf die ich vorher irgendwie schon keine Lust mehr hatte oder die mir beim Lesen einfach nicht wirklich gut gefallen haben und dann hing ich eine ganze Weile lang an dem Buch, kam nicht vorwärts und beschäftigte mich lieber mit anderen Geschichten. Das fand ich traurig, weil es einfach so viele schöne Bücher gibt die ich lesen könnte und mich dann an etwas aufhalte, dass mir gar nicht gefällt.

Ich werde bewusst Bücher abbrechen

Schon vor dem Battle gestern habe ich also innerlich schon etwas beschlossen. Ich werde Bücher bewusst abbrechen, wenn sie mich nicht fangen können. Natürlich könnte auf Seite 320 von 350 noch etwas Unglaubliches passieren, aber will ich darauf wirklich hoffen? Was ist, wenn dann nichts mehr passiert und ich nur enttäuscht bin? Genau das Gefühl will ich nicht, ich will mich beim Lesen einfach nur wohlfühlen und mich nicht durchquälen müssen. Es kommen pro Jahr um die 100.000 Bücher auf den deutschen Buchmarkt und wir als Blogger müssen und täglich entscheiden welches Buch wir eigentlich auf unserem Blog besprechen wollen.Und ich will euch wirklich nur noch Bücher empfehlen. Na klar ist es auch gut zu sagen, wenn einem ein Buch nicht gefällt, aber warum sollte ich meine Energie in ein Buch verschwenden, dass ich am Ende sowieso zerreißen werde?

Die Zahl der Nichtleser steigt tatsächlich jährlich an, in unserer Buchbubble bekommen wir das vielleicht gar nicht so mit und können es uns auch nicht vorstellen, aber es ist leider so. Immer weniger Kinder, Jugendliche oder Erwachsene lesen, weil es andere Dinge gibt, mit denen man sich ablenken kann. Früher hat man viel gelesen, weil die andere Option nur ein Spaziergang gewesen wäre, aber heute gibt es Spielekonsolen oder Netflix, die einem schon einmal die Langeweile nehmen können.

Auch wenn ich vielleicht nicht unglaublich viele Menschen mit meinen Beiträgen erreiche, möchte ich die Personen an die ich herankomme dennoch inspirieren. Ich will, dass die Leute meine Beiträge lesen, und in sich dann den Wunsch verspüren das Buch zu kaufen. Deshalb habe ich keine Lust mehr Bücher auf meinem Blog schlecht zu bewerten, sondern möchte euch diese nur noch empfehlen.

Ihr merkt also, in letzter Zeit habe ich  mir sehr viele Gedanken gemacht und tatsächlich bin ich sehr gespannt, wie ich das alles umsetzen kann. Nun bin ich jedoch neugierig, wie ihr dazu steht. Brecht ihr Bücher ab oder zieht ihr gnadenlos durch?

Eure Julia ♥

6 Kommentare

  • Livia

    Liebe Julia

    Ich finde das wirklich toll von dir: all diese Gedanken, die du dir zu deinem Leseverhalten gemacht hast, helfen dir letztendlich auch, entspannter zu lesen. Wenn du nämlich bewusst einmal ein Buch abbrichst, nimmst du den Stress komplett raus und schaffst dir zugleich mehr Zeit für andere Bücher.

    Ich versuche ebenfalls, bewusster auszuwählen und habe bemerkt, wie gut dies meinem Leseverhalten tut.

    Alles Liebe und mach dir noch einen wundervollen Sonntag
    Livia

  • Elizzy

    Liebe Julia, eine wichtige Erkenntnis! Ich musste auch lernen, dass abbrechen vollkommen okay ist. Ich konnte mir das früher gar nicht vorstellen und wollte jedem Buch die Möglichkeit geben, mich am Ende doch noch von sich überzeugen zu können. Aber das schaffte es meistens dann doch nicht! Deswegen; Mut zum Abbrechen! <3

  • Alexandra

    Liebe Julia,

    ich kenne diese Gedanken nur zu gut. Früher habe ich auch jedes einzelne Buch „durchgezogen“. Ich muss sagen, ich habe aber Glück, ich lang da sehr selten daneben. Aber dennoch, vor allem auch bei Rezensionsexemplaren, vor allem wenn sie mir einfach so zugesendet worden sind, hab ich nach jähren begonnen bewusst abzubrechen. Warum? Weil meine zeit auch etwas wert ist, nicht nur die zeit die der Autor oder Autorin da investiert hat. Und wie du schon richtig sagtest, es gibt so viele andere gute Geschichten bei denen ich weiss das sie mir gefallen. Also, ja, ich bin auch dafür abzubrechen. ich gebe dem Buch ca. 100 Seiten Zeit mich zu packen, wenn es ein dicker Schinken ist, auch mal etwas mehr, aber wenn das nicht passiert, zuklappen und tschüss. Schön wars, oder eben nicht *gg*

    In diesem Sinne, tolle und spannende Bücher für das neue Jahr 😉

    Liebe Grüsse
    Alexandra

    #Bloggernetzwerk

  • Katharina

    Ich breche Bücher auch ab, wenn ich gar keinen Bezug finde. Wenn ich dadurch eine Perle verpasse, nehme ich das so hin oder amüsiere mich Jahre später drüber. Ich habe zB „Herr der Ringe“ erst nach dem ersten Kinofilm eine neue Chance gegeben und festgestellt, dass die ersten Seiten nicht das ganze Buch repräsentieren. 😉
    Grüße, Katharina

  • René Staffeldt

    Finde den Ansatz interessant nur das zu besprechen bzw. vorzustellen was du selbst auch wirklich magst. Dadurch sparst du dir, wie du sagtest, am Ende sogar den Verriss von etwas, das dir sowieso nicht gefallen hat. Win-Win-Situation 🙂

    VG, René

  • Anni Bürkl

    Als Autorin finde ich es zwar durchaus traurig, ein Buch abzubrechen – aber so ist das Leben nun mal. Ich freunde mich auch nicht mit jeder an, oder macht das wer? 😉

    Liebe Grüße aus Wien.

    #Bloggernetzwerk

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